Hallo,
liebe Fr. Pferdekamp, es tut mir sehr leid, ich hatte mich ja schon viel früher melden wollen, aber ein weiterer Trauerfall in der Familie und auf der Arbeit Probleme mit dem Computer haben dies erst einmal erfolgreich verhindert.
Aber nun zu NETTY/ LISA/ SUNNY ( so würde ich sie z.B. nennen, weil sie das so gut beschreibt ). Der Süßen wird´s egal sein.
Als wir das zweite Mal im Tierheim waren, war sie selbst gerade mal seit einer Stunde da. Und hat randaliert wie doll, sie war allein im Büro eingesperrt, weil die anderen Hunde Auslauf davor hatten. Wir durften sie herausholen und mit ihr spazieren gehen. Da fing sie ja schon an, uns gekonnt um die Pfote zu wickeln. Wieder im Tierheim weggesperrt, fing sie wieder an zu toben. Was soll ich sagen? Arpad und ich haben uns angeschaut, jeder Tränen und die gleiche Frage in den Augen. Man möge uns verzeihen, aber wir durften und haben das Mädchen bis zu unserer Abreise zu uns genommen, um ihr das alles wenigstens für ein paar Tage zu ersparen. Aber im Hinterkopf, sie muß ja wieder zurück und wird in ihren Augen wieder im Stich gelassen.
Trotzdem, wir hatten wundervolle Tage miteinander. Kaum im Auto, hat sie erst mal die 30 km bis zur Fewo geschlafen !?!? Dort wurde alles erst mal gründlich ohne jede Scheu inspiziert. Ich bin ins´ Schlafzimmer, um mich umzuziehen- Netty... Blitzstart auf PVC, Riesensatz in´s Bett und wie ein Schaufelbagger einmal durchgepflügt. Da thronte sie dann mit diesem Blick :“ Hey Leute, das war klasse!!“ Ich fand´s auch klasse, denn sie war ja läufig....
Und jetzt, bitte etwas fressen, und zwar was gescheites und nicht diesen Matsch wie im Tierheim... Na ja, Trockenfutter kennt sie vielleicht nicht oder mag sie nicht so dolle, jedenfalls bitte nur einzeln mit der Hand und die großen roten Brocken, die mögen „Wir“ schon gar nicht, die spuckte ihre Hoheit im hohen Bogen durch das Zimmer.
Und dann wieder schlafen...sie hat überhaupt sehr viel geschlafen.
Dann erst mal ab in den Garten und sehen, was so mit ihr geht und vor allem in Ruhe mal ihr Bein anschauen. In Ruhe? Nee, ist nicht, erst mal rumsausen, mit den Äpfeln spielen und im Gras wälzen. Gott, war das schön! Das geht mit drei Beinen genauso gut wie mit vieren.
Wie wir später gesehen haben, auch das Spielen mit anderen Hunden.
Das rechte Bein konnte man, ohne daß es ihr unangenehm war, abtasten. Auch sind äußerlich keine Narben zu sehen
Sie ist jedenfalls, außer auf rutschigen Böden, recht flott unterwegs, vor allem an der Leine brauchte sie ein strammes Grundtempo, zu langsam hatten wir das Gefühl, ist zu beschwerlich für sie. Sie zeigte auch deutlich an, wenn sie eine Pause wollte.
Abends dann der erste (

) Rinderhautknochen- den hat sie mit einer Begeisterung, Schnelligkeit und Sicherheit eliminiert, da konnten wir nur staunen. Und ich schwöre, zwischendurch hat sie uns immer wieder angegrinst.
Die süße Maus hat sich verhalten, als wäre sie schon lange bei uns. Sie hat uns, vor allem Arpad, nie aus den Augen gelassen und geschmust und geschmust Mein Gott, wie mag sie erst sein, wenn man sich länger kennt und zusammenwächst? Sie war so vertrauensvoll, hat keine Unsicherheit oder gar Angst gezeigt. Ein Besuch im Restaurant, Autos, Züge...wo wir auch waren, immer ist sie supercool geblieben. Wir hatten das Gefühl, sie fühlt sich mit uns so wohl wie wir mit ihr. Ich meine auch, eine klitzekleine Tendenz zur Vizsla-Domina aufblitzen gesehen zu haben ( grins, grins). Die Zuckermaus ist einfach erstaunlich, wundervoll und lieb, lieb, lieb.
Es war so unglaublich schwer, sie wieder zurückbringen zu müssen. Die Tränen sind reichlich geflossen. Sie wurde Gott sei Dank von den anderen Hunden abgelenkt, wir konnten nur noch flüchten...Das alles geht doch sehr, sehr tief.
Mail von Frau Kutschan/15.09.2005