
Nach beinahe einem Jahr als Teammitglied, wurde es für mich höchste Zeit, Füle mal live kennenzulernen. Nach Monaten des Ausmistens und Einsammelns von Handtüchern, Bettlaken, Kleidung, Hundebetten, Leinen, Halsbändern etc. bei meiner Familie, Bekannten und Kollegen, ging es am 31. März los Richtung Ungarn. Nach einer Bilderbuchfahrt war ich um 14 Uhr vor Ort und wurde freundlich von Laura und Hajnis Partner Feri empfangen. Da Hajni noch unterwegs war, zeigte Laura mir das Mobile Home und führte mich herum. Wir begutachteten das Hauptgelände und die Quarantänestation.




Dann kam Hajni zurück und nach der Begrüßung wurde ausgeladen.

Danach ging es ins ca. 7 Minuten entfernte Gelände Organás. Zwei Komondore bewachen das Grundstück, auf dem weitere Hunde leben und auch die Welpen untergebracht waren. Da war vielleicht was los



Hier wurde gefüttert und gestreichelt, allerdings mussten wir zackig zurück, denn um 17 Uhr hatte sich eine Familie angekündigt, die ihren Hund aufgrund des damit verbundenen Arbeitsaufwands abgeben wollten. Die süße Maya wurde ein Jahr zuvor als Welpe für die Tochter angeschafft und nun war der Zauber vorbei. Die arme Maus wusste gar nicht, wie ihr geschah


Bei dieser Gelegenheit möchte ich auch darauf hinweisen, dass es äußerst schwierig ist, die Hunde vorteilhaft und entspannt zu fotografieren. Wenn also jemand eine Verbindung zu einem Hund spürt, bitte nicht zögern, falls die Fotos nicht ganz so aussagekräftig sind. Es werden immer gerne neue Fotos gemacht.
Oben das Beispiel von Maya bei ihrer Ankunft.
Auch die süße Nanny wirkt auf den ersten Foto wesentlich strenger, als sie wirklich ist: Denn sie ist ein wahres Schnuckelchen.
Auch Bruno wirkt etwas ernst, er ist allerdings ein wirklich lustiger Zeitgenosse.

Abends ging es dann zur Fütterung im Hauptbereich.

Ganz tolle Arbeit leistet das Team mit Mogyoró: 2019 war es noch kaum möglich, dass Fremde ihn berühren.
Heute ist das nicht nur erlaubt, sondern sogar gewünscht. Er ließ sich von mir genussvoll den Kopf kraulen und konnte gar nicht genug bekommen.

Der erste Arbeitstag ging um 19:30 Uhr zu Ende und ich schlüpfte erschöpft in mein Mobile Home.
Am Samstag begann die Arbeit um 7:30 Uhr: Medikamentenvergabe, Fütterung, Reinigung der Gelände. Ich war dort „Queen of Kaka“, denn da muss man nicht erst viel lernen und es hilft ungemein. Danach ging es wieder nach Organás, wo das gleiche Prozedere bevorstand. Außerdem wurden Fotos für den Transport der Welpen gemacht. Die Knödel waren mittlerweile ganz schön gewachsen und entsprechend schwer. Bei Nummer fünf und sechs verließ mich beinahe die Kraft.

Nach einer kurzen Mittagspause stand die Betreuung der Neuzugänge auf meinem Programm. Morszi vertrug sich gut mit Maya, seinen Knochen wollte er allerdings nicht teilen. Doch das machte Maya nichts aus, denn sie wollte sich ohnehin lieber an mich drücken und gestreichelt werden.

Danach wurde Gassi gegangen. Nach einem Plan wird ausgewählt, wer dran ist. Wir gingen drei große Runden mit Hajni und ihren beiden Kindern und hatten je Runde ca. sechs Hunde dabei.
Die Hunde leben in Rudeln zusammen oder bekommen Freilauf nach Sympathie.
Wer Gesellschaft nicht so sehr schätzt, hat einen eigenen Auslauf, wie hier Dugo, Snoopy oder auch Mogyoró.

Trotz der vielen und körperlich anstrengenden Arbeit nehmen sich Hajni und ihr Partner Feri immer Zeit für Streicheleinheiten und liebe Worte für die Hunde.

Am Samstagabend wurden von Hajnis Tochter alle Näpfe eingesammelt und tiptop gereinigt.
Auch dieser Arbeitstag endete um 19:30 Uhr.
Am Sonntagmorgen starten wir wieder um 7:30 Uhr mit dem bereits gewohnten Ablauf. Nach der Fütterung in Organás haben sich Hajni und Feri sogar noch etwas Zeit genommen, um mit mir einen Abstecher zum Plattensee zu machen. Das war eine tolle Erfahrung, denn der See ist wirklich größer als ich gedacht hatte.

Das neueste Projekt von Hajnis Stiftung auf dem Gelände von Organás ist eine Kastrationsstation. Hier soll die Möglichkeit entstehen, ViN Hunde ohne großen Zeit- und Kostenaufwand zu kastrieren. Dieser Service kann in einem weiteren Schritt auch anderen Organisationen zugute kommen und dann sogar auch interessierten Hundebesitzern der Umgebung. Der Haupt-Container steht bereits.

Nun werden noch zwei OP-Tische, Operationsutensilien und Schränke benötigt. Für eine optimale Regeneration der Hunde soll noch ein weiterer Container und ein paar Kennels angeschafft werden.

Der Besuch war für mich eine sehr interessante und tolle Erfahrung. Ich bin froh, mir nun den Alltag der Hunde besser vorstellen zu können. Die Arbeit ist körperlich und emotional sehr fordernd und es ist äußerst bewundernswert, wie Hajni, ihre Familie und das ganze Team arbeiten. Sie alle haben höchsten Respekt verdient

