Ich habe mir dieses Jahr im Mai ebenfalls den Wunsch erfüllt und einige Tage mit Martin und unserer Hündin Mára (von ViN) in Füle verbracht. Lange Zeit habe auch ich überlegte, ob ich das überhaupt kann oder ob es mir das Herz bricht!? Dann bin ich auf den Bericht von Erika gestoßen („Ein kleiner (Reise-) Rückblick auf das Jahr 2024“) und mir wurde klar, dass ich es kann und einfach nur machen muss. Erika, vielen Dank dafür! Und vielen Dank natürlich auch an all die anderen Berichterstatter!
Als wir ankamen wurden wir von Hajnalka und den freilaufenden Hunden persönlich sowie von den Hunden in den Arealen lautstark begrüßt. Es war ein sehr schönes Gefühl.
Wir wohnten im Tiny-House. Es verfügt über eine Veranda und einen eingezäunten Garten. Mára konnte den ganzen Tag draußen sein und erkannte schnell, dass die Veranda ein hervorragender Beobachtungsposten ist.
Unsere Lieblingszeit war die Fütterung. Wir durften dabei helfen und hatten dadurch für einen kurzen Augenblick Kontakt zu jedem einzelnen Hund und konnten ihn glücklich sehen. Nach der Fütterung genoss ich immer die Ruhe und das Wissen, von den vielen Hunden umgeben zu sein, die jeden Tag einen vollen Magen und einen sicheren Schlafplatz haben und um die sich rund um die Uhr gekümmert wird.
Neben der Fütterung haben wir auch beim Bau neuer Kennels, Säubern der Anlage, Rasen mähen und Gassigehen geholfen.
Vom Gassigehen haben wir uns - trotz Vorwarnung von Hajnalka – auch nicht bei Regen abhalten lassen. „Was soll denn schon passieren, wir gehen doch mit Mára auch bei Wind und Wetter raus!“ Also wedelten wir – wie immer - selbstbewusst mit der Leine und wurden überschwänglich und springend empfangen. Erdbodenfarbig getarnt und nass bis auf den Schlüpfer waren wir am Ende dennoch überglücklich, den Hunden etwas Gutes getan zu haben.
Ansonsten haben wir einfach viel Zeit mit den Hunden verbracht.
Manfred, Cid und Diego waren unsere Nachbarn. Martin hat oft versucht ihr Vertrauen zu gewinnen indem er ihnen einfach Gesellschaft in ihrem Areal geleistet hat.
Es machte unheimlich Spaß sie zu beobachten. Wie sie spielten, dösten, ihre Nachbarn anpöbelten oder den neu gebauten Kennel misstrauisch inspizierten. Der Neubau des Kennels war ihnen nicht geheuer. Sie waren müde, wollten sich wegen dem Geschehen auf ihrem Grundstück aber nicht schlafen legen. Schließlich waren sie so k.o., dass ihnen immer wieder die Augen zugefallen sind.
Von einigen Hunden - Misi, Ludo, Snoopy, Emil und Oskar - haben wir neue Bilder für die Homepage gemacht. Auch hier zeigte sich wieder, wie glücklich die Hunde über jede Art von Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten sind. Aber es zeigte sich auch, wie schwierig es ist schöne Fotos von den Hunden zu machen, da sie vor Aufregung kaum stillhalten können. Daher sollte man auf keinen Fall einen Hund aufgrund eines Fotos ausschließen. Wir fanden jeden Hund wunderschön.
An dieser Stelle möchten wir uns bei Hajnalka für den Aufenthalt bedanken. Trotz ihres langen Arbeitstages hat sie sich immer die Zeit genommen um uns etwas zu zeigen oder zu erklären und uns stets mit einbezogen. Auch Laura, Karli und Barbara haben uns mit viel Geduld immer teilhaben und helfen lassen und uns trotz der Sprachbarriere viel über die Hunde und die Arbeit in Füle erzählt.
Wir waren immer aufs Neue über die langen Arbeitstage verblüfft und haben uns gefragt, wie viel Energie und Willen erforderlich sind, um das ganze Jahr von morgens bis abends für die Hunde da zu sein. Und trotz der vielen Arbeit herrschte immer eine angenehme Atmosphäre und es wurde sich immer Zeit für Streicheleinheiten und ein paar liebe Worte für die Fellnasen genommen.
Zum Abschluss können wir nur sagen, dass wir froh sind, Füle kennengelernt zu haben und nächstes Jahr wieder dorthin möchten. Der Aufenthalt und die Arbeit haben uns sehr gutgetan. Es macht glücklich zu helfen. Und wenn mich das Schicksal eines Hundes traurig gemacht hat, habe ich an etwas gedacht, was Hajnalka über die Vergangenheit der wunderbaren Adél gesagt hat und ich im Forum gelesen habe: „(…)Es fällt mir schwer die passenden Worte zu finden. Vielleicht brauche ich sie auch gar nicht, denn ich bin eigentlich nur an Adéls Zukunft interessiert.(…)“
Diese Aussage hat sich in meinem Kopf festgesetzt. Wir können die Vergangenheit der Hunde nicht ändern. Aber wir können ViN unterstützen, den Hunden die bestmögliche Zukunft zu ermöglichen. Denn in Füle wird ihnen geholfen. Hier geht es ihnen gut und sie bekommen alles, was sie brauchen. Von hier aus haben sie die beste Chance, eine eigene Familie zu finden.