Der liebenswerte Wuschel Lipton hat bei Familie Knabben seinen Traumplatz gefunden
Name: Lipton
Geschlecht: Rüde
Alter: ca. 4 Jahre
Kastriert: Ja
Kupiert: Nein
Verträglich: Ja
Katzen: Ja
Kinder: eher nicht, da er es ruhiger mag
Größe: 57cm SH, 24 kg
Vermittlung durch: Annette Szauter
11.10.2016
Der hübsche Drahthaarmix Lipton kommt aus einer Tötungsstation und lebt derzeit in einem unserer Partnertierheime.
Zu seiner Vorgeschichte ist leider nichts bekannt, aber sein bisheriges Leben scheint nicht schön gewesen zu sein, denn Lipton war sehr ängstlich und scheu und wollte nichts mit uns Menschen zu tun haben. Wir vermuten, dass er auch geschlagen wurde.
In der Zwischenzeit wurde viel mit Lipton gearbeitet, wir konnten uns persönlich von seinen Fortschritten überzeugen. Besonders an seiner Bezugsperson hängt Lipton sehr, und die beiden haben über einen Zeitraum von 4 Wochen eine enge Bindung aufgebaut. Bei seinem Pfleger Michi ist Lipton ausgelassen und freudig. Schon wenn Michi an seinen Zwinger kommt, hüpft Lipton vor Freude herum.
Er hat in der kurzen Zeit schon enorme Fortschritte gemacht, was uns sehr freut. Lipton ist (noch) ein unsicherer Hund, und seine neuen Menschen sollten ihm Sicherheit geben und ihn liebevoll, aber konsequent führen. Bei Fremden nimmt er erstmal zögerlich Kontakt auf. Wie man auf den Bildern deutlich erkennen kann, war es uns bereits nach einigen Minuten möglich, Lipton zu uns zu rufen und ihn auch zu streicheln.
An der Leine läuft Lipton schon ganz gut, und auch den Rest vom Hundeeinmaleins wird er mit verständnisvoller und geduldiger Anleitung bestimmt schnell lernen. Mit anderen Hunden kommt er gut aus. Konflikten geht er aus dem Weg, denn er möchte keinen Ärger.
Für unseren sensiblen Lipton suchen wir hundeerfahrene Menschen, die weiter mit Lipton arbeiten, ihm zeigen, wie schön ein Zusammenleben mit uns Zweibeinern sein kann, ihn geistig wie körperlich fordern und fördern, ihn verwöhnen mit vielen Streicheleinheiten, ausgedehnten und abwechslungsreichen Spaziergängen und ihm natürlich Familienanschluss bieten.
Wer einmal Liptons Herz gewonnen hat, dem wird der charmante Bursche ein treuer und liebevoller Begleiter sein.
04.11.2016
Lipton entwickelt sich einfach prächtig ....
Er öffnet sich mehr und mehr. Lipton ist neugierig und das erfreulichste dabei: seine Skepsis steht ihm nicht mehr im Wege. Er wuselt um alle Mitarbeiter des Tierheimes umher, ob er zuvor großen Kontakt mit ihnen hatte oder nicht, spielt gar keine Rolle mehr.
Liptons Pflegestellentagebuch
liebevoll geführt von Familie Rekrut
29.12.2016
Zur Erklärung: Gestern (28.12.2016) erfuhren wir von Rieke, dass die geplante Vermittlung von Lipton doch nicht klappt. Rieke hat deshalb das Pflegetagebuch angelegt. Wir schreiben jetzt im Nachhinein so, wie wir die Veränderungen bei ihm zu den einzelnen Daten erlebt haben.
Lipton ist seit 18.12. bei uns, Doris und Wolfgang Rekrut in Wadgassen im Saarland in Pflege. Am Ankunftstag sind wir gleich mit ihm, unserer Hündin Zuza, die wir ebenfalls über Vizsla in Not erworben haben, und unserer tageweisen Pflegehündin Marlene, einer englischen Bulldogge, spazieren gegangen. Lipton verhielt sich unauffällig. Leider mussten wir ihn wegen seines Geruchs nach Urin und Kot anschließend abduschen, was er geduldig über sich ergehen ließ. Allerdings war er an diesem Tag wohl wegen des Transportes, fremder Umgebung und Leute ziemlich überfordert und verkroch sich den ganzen Tag in einer Ecke unseres Wintergartens. Dort verbrachte er auch eine problemlose Nacht und ist seitdem ohne Zwischenfall stubenrein.
Am nächsten Morgen ging er mit Zuza und mir (Wolfgang) spazieren. Dabei trottete er wie am Tag zuvor zunächst neben mir her. Außenstehende hätten es für ideales Bei-Fuß-Gehen gehalten, aber es war eigentlich teilnahmsloses Neben-Her-Laufen. Nach etwa einer halben Stunde plötzlich ein komplett anderes Verhalten, als hätte man einen Schalter umgelegt. Er galoppierte freudig hinter Zuza her und ab da war die Flexleine ständig maximal gespannt. Ich war völlig perplex, dass er sogar zu mir gelaufen kam, als ich ihn mit seinem Namen rief und er sich an mich drückte, so dass ich Mühe hatte stehen zu bleiben. Was ich zunächst für Zufall hielt, konnte ich dann aber noch mehrmals wiederholen und er reagierte wie zuvor.
27.12.2016
Weihnachten ist vorbei. Am zweiten Weihnachtstag hatten wir Besuch von unserem Sohn, unserer Schwiegertochter und unserer siebenjährigen Enkelin. Obwohl wir unsere Enkelin um Vorsicht gebeten hatten, da wir nicht wussten, wie Lipton reagieren wird, ging sie sofort auf ihn zu, umarmte und streichelte ihn während des Saubermachens nach dem Spaziergang und Lipton zeigte keinerlei Abwehr. Unsere Enkelin blieb dann noch bis zum Neujahrstag bei uns und kümmerte sich intensiv um ihn, machte ihm Futter und streichelte ihn oft und ausgiebig. Auch von unserem Sohn und unserer Schwiegertochter ließ er sich verwöhnen und drängte sich ihnen regelrecht auf, um sie zum Streicheln zu animieren, was sie auch reichlich taten.
04.01.2017
Inzwischen ist auch Silvester vorbei. Zuza und Lipton haben die blödsinnige Silvesterknallerei mehr oder weniger gut überstanden. Während Zuza arg litt und zitternd bei uns auf der Couch lag, reagierte Lipton zwar auch ängstlich, aber weit weniger als Zuza. Auch er wollte unbedingt auf die Couch, was wir ihm schließlich nach mehreren Abwehrversuchen gestatteten. So lagen schließlich beide im Schmerz vereint auf Wolfgangs Schoß.
Zusammen sind wir stark!
Lipton hat allerdings nicht gezittert. Er zeigte auch in den folgenden Tagen keinerlei Nachwirkungen der Knallerei mehr, während Zuza immer noch Angst hat und aus dem Auto fast nicht heraus zu bekommen ist zum Spaziergang.
Eine neue Erkenntnis: Lipton kann bellen. Nach zwei Wochen, in denen Lipton bei uns ist, hat er vor einigen Tagen zum ersten Mal gebellt, als Zuza wegen eines verspäteten Silvesterknallers bellte, bellte er aus Solidarität mit.
Insgesamt können wir zum jetzigen Zeitpunkt feststellen, dass er ein gut zu haltender Hund ist. Er ist sehr ruhig, geht nach dem Spaziergang ohne Aufforderung zum Schlafen in sein Körbchen, sitzt manchmal minutenlang vor einem und schaut einen an und erwartet offenbar Streicheleinheiten, bleibt alleine ohne Jaulen und Bellen.
Allerdings zeigt er auch noch ein paar Unarten. Er lässt sich absolut nicht kämmen oder bürsten, obwohl er sich ohne zu Murren nach dem Spaziergang den Bauch und die Füße abduschen und sich abtrocknen lässt. Auch sein starkes Territorialverhalten kommt ab und zu zum Vorschein, wenn er im Körbchen die Lefzen hochzieht bei Berührung oder neuerdings bellt, wenn sich jemand dem Auto nähert. Trotzdem ist er im Großen und Ganzen ein sehr stiller, gelassener Hund.
04.01.2016
Ergänzung: Wie schon beschrieben sitzt Lipton manchmal minutenlang nur vor einem und schaut einen intensiv an. Dauert es ihm zu lange, legt er einem irgendwann die Pfote auf den Arm oder auf den Schoß, um auf sich aufmerksam zu machen. Wenn er dann gestreichelt wird und man schickt ihn weg, gibt er sich aber auch zufrieden und geht in sein Körbchen. Er wird nicht aufdringlich.
06.01.2017
Gestern Abend waren wir mit beiden Hunden beim Tierarzt. Während Zuza wie üblich zitterte, blieb Lipton sowohl im Wartezimmer als auch während der Untersuchung absolut gelassen. Mit stoischer Ruhe ließ er alles über sich ergehen. Selbst als der Tierarzt zusammen mit Wolfgang ihn auf die Seite legten und der Arzt ihm noch einen ziemlich groben Faden von der Kastrationswunde entfernte, gab er keinen Mucks von sich. Er hat auch nicht gezittert. Er hat einfach die Ruhe weg.
Lipton hat inzwischen auch seine Leidenschaft für das Ballspielen entdeckt. Er hat sich das bei Zuza abgeschaut und inzwischen klappt auch, wie das Video zeigt, das Zurückbringen ganz gut. Meistens jedenfalls.
Manchmal zeigt er aber auch hier dieses Verhalten, über das wir uns so amüsieren können, nämlich einfach sitzenbleiben und das Gegenüber anschauen. In diesem Fall mit Ball im Mund, wie im zweiten Video zu sehen. Das Video ist ein bisschen lang, aber der überraschende witzige Schluss lohnt sich.
Lipton hat endlich eine Heimat gefunden und wir haben ein wunderbares Familienmitglied gewonnen!
Seit gut einem halben Jahr ist der kleine Streuner schon bei uns und wir haben einige Hochs, aber auch viele Tiefs miterleben dürfen. Wir haben nicht aufgegeben und so langsam scheint er zu verstehen, dass er für immer bleiben darf.
Wir durften Lipton als einen sehr verschmusten und pfiffigen Hund kennen lernen. Er geht brav an der Leine, hört aufs Wort..naja solange keine Katzen seinen Weg kreuzen. Nach kurzer Zeit hatte er die Grundkommandos Sitz, Platz und Bleib verinnerlicht. Wir haben noch einen langen Weg vor uns bis sein Trauma der Vergangenheit vergessen ist, aber er gibt alles was er kann und wir nähern uns dem Ziel jeden Tag ein Stückchen mehr.
Da Bilder mehr sagen als Worte, seht doch einfach selbst wo der Wuschel nun gelandet ist.
Hallo Lipton, ich wünsche Dir viel Spass und Schmuseeinheiten in Deinem neuen Zuhause und
liebe Famile Knappen, viel Spass mit Lipton.
LG Gerhilde Schenk
ich freue mich sehr über die wunderschönen Bilder von Lipton ... er sieht tatsächlich SPITZENMÄSSIG aus !
Ich finde, dass die Hunde, die endlich ankommen durften, einen ganz anderen Augenausdruck haben,
das fasziniert immer wieder.
Nach Lipton habe ich immer gesehen, da er mich sehr an meinen Fred erinnert und ich ahne auch, dass
da einige "Tiefs" zu überwinden waren und noch zu überwinden sein werden. Aber, wenn es auch manchmal quält:
man wächst um so enger zusammen, so habe ich es erlebt. Und die Erfolge machen dann nicht nur glücklich, sie lassen uns schweben!
Ich wünsche Ihnen ein stetes Voran und viel, viel Glück mit Lipton, alles Gute von uns 4en !
Ein Jahr ist nun vorbei und wir haben den kleinen Giftzwerg sehr ins Herz geschlossen.
Aus diesem Grund würden wir euch gerne mit auf eine kleine Reise in die Vergangenheit nehmen.
Am 04.02 war der große Tag und Liptons Einzug in sein neues Leben. Ohja das war nicht immer einfach. Wichtigste Lektion: Menschen sind nicht zum Fressen da!
Aber es war auch einfach alles so gruselig und sind wir doch mal ehrlich sein Essen teilt niemand gern. Mit stolz können wir aber nun sagen, dass Lipton sich super entwickelt hat und mittlerweile die Vorzüge langer Streicheleinheiten genießt. Wir wollen ihn nicht mehr hergeben!!!
Bürsten finde ich mittlerweile sogar richtig toll und auch den Hundefriseur habe ich brav gemeistert.
Unsere neue Trainingsaufgabe lautet nun: brav am Pferd und Fahhrad mitlaufen.
Auch meinen neuen Job als Schulhund meister ich mit Bravur.
Zum Schluss, darf ich vorstellen meine Beste Freundin!