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Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Fri 12. Oct 2018, 09:20
by Nad Pfeiffer
DANKE; DANKE; DANKE!!!!!!!!!!!!
Es ist unglaublich, wie viel Kraft, Liebe, Zeit und Engagement Sie alle regelmäßig und auch hier wieder in enormer Ausführung für ViN geleistet haben. Geld ist wichtig, aber auch ehrenamtliche Arbeitskraft ist einfach unbezahlbar!
Danke auch, für diesen Bericht und die Möglichkeit damit Füle und dem gesamten Projekt immer wieder noch näher zu kommen und all diese lieben Seelen sowie Hajnalka mit Familie nie zu vergessen.

Liebe Grüße
Nad Pfeiffer

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Thu 18. Oct 2018, 22:45
by Sandra Weiß
Eine Spendenfahrt nach Füle, ein Arbeitseinsatz und ein überraschendes Ende ….

Die Frage eines Mitgliedes während der letzten JHV, inwieweit man den Verein noch zusätzlich unterstützen kann, ließ mich aufhorchen, denn diese Frage hatte ich mir auch schon gestellt.
Zunächst wurden wir vertröstet, aber als dann im Sommer der Aufruf „Helfende Hände für Füle“ kam, war mir sofort klar, dass ich dabei sein will, und nachdem der ungefähre Zeitraum und die Unterkunft geklärt waren, ging es mit den Vorbereitungen auch schon los. Kollegen und Nachbarn wurden angesprochen und nach Decken, Bettwäsche etc. gefragt. Das Ergebnis ist auf den Bildern unten zu sehen.

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Wir hatten uns auf das Wochenende vom 28.-30. September verständigt, und da ich insgesamt 3 Wochen Urlaub hatte, wollte ich dann zunächst für ein paar Tage an den Bodensee fahren und von dort aus weiter ins Allgäu, von wo aus ich dann meine Abenteuerfahrt (so habe ich es zumindest empfunden) ins ferne Ungarn (ca. 800 km) starten wollte. Gesagt, getan. Das Auto wurde am Nachmittag vorher gepackt und am nächsten Morgen ging es los gen Süden.

Die Tage am See waren schnell vorbei und die Zeit im Allgäu auch.
Da ich die Maut für Österreich und Ungarn schon bezahlt bzw. eine Vignette hatte, war dieser Teil erledigt. Jürgen Schmidt, der vor einigen Wochen das restliche Spendenfutter nach Füle gebracht hatte, hatte mich schon vor den Geschwindigkeitskontrollen in Österreich gewarnt. Daher habe ich die Vorgaben auch brav eingehalten. Der (alte) Grenzübergang von Österreich nach Ungarn war für mich dann doch etwas beklemmend – eine Erinnerung an vergangene Zeiten – aber der Rest des Weges nach Füle dann wieder spannend, denn es zog sich doch noch eine ganze Weile hin und man konnte schon etwas von der so ganz anderen Welt sehen. In Füle angekommen, wurde ich von Mitgliedern des ViN-Teams herzlich begrüßt,

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die schon eine Weile vor Ort und fleißig bei der Arbeit waren. Hajnalka zeigte mir noch meine Unterkunft und damit war der erste Teil des Abenteuers überstanden.

Am Sonntag, das ViN-Team hatte sich nach der vielen Arbeit einen freien Tag gegönnt, machte mich Hajnalka mit ihrer Helferin Csillav bekannt und zeigte mir die Anlage. Ich war beeindruckt, denn auf den Bildern kommt die Größe der einzelnen Areale gar nicht so richtig zur Geltung. Und schon ging’s an die Arbeit, so wie Lisa es vor einiger Zeit in ihrem Reisebericht (siehe Projekt Füle) geschrieben hatte. Im Vizsla-Land spricht man tatsächlich von „Kacki“, wenn es darum geht, die Gehege von der Kalorienasche der Hunde zu befreien :o)

Bis auf 2 kühle Tage spielte das Wetter auch mit und die Zeit ging mit Kacki wegräumen, mit den Hunden schmusen,

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spielen und spazieren gehen sowie abendlicher Fütterung viel zu schnell vorbei.

Mittendrin und völlig unerwartet (aber immer befürchtet) passierte es aber dann. Zokni, der Hund, der auf der Homepage so freundlich als „Herr Söckchen“ bezeichnet wird, hat es faustdick hinter den Ohren und ist mir beim Verlassen des Geheges mal soeben durch die Beine geflutscht und im Schweinsgalopp Richtung Straße. Gottseidank kann man in dieser Gegend nicht wirklich von Straßenverkehr sprechen, dennoch brach mir der Schweiß aus. Während Erika, die 2. Helferin, zu Hajnalka eilte, um sie zu verständigen, bin ich langsam hinter Zokni her und habe ihn immer wieder gerufen und versucht, ihn zum Spielen zu animieren. Und irgendwann drehte er dann um und kam zurückgelaufen; im Eiltempo, an mir vorbei zu Hajnalka, die zwischenzeitlich mit dem Bus in einiger Entfernung hinter mir gehalten hatte. Ganz eindeutig: Sie ist der Chef und Zokni hat sich gefreut, sie wiederzusehen :o)

Am Donnerstag wurden 3 Hunde auf ihre Reise zu ihren neuen Familien geschickt, und, man mag es kaum glauben, in diesem Zeitraum kamen auch 3 neue Hunde in Füle an. Sie werden sicherlich demnächst im Portal vorgestellt werden.

Was mir auch aufgefallen ist, ist die Stille, die in Füle herrscht, vom gelegentlichen Hundegebell mal abgesehen. Man hört lediglich ab und zu den Wind, wenn er durch die Blätter rauscht; kein Straßenlärm, kein Radio oder sonst irgendeine Geräuschkulisse. Insofern kann ich mir gut vorstellen, dass es für die Hunde ein Kulturschock sein muss; nicht nur der Lärm unserer Zivilisation, sondern auch ein neuer Name und eine völlig fremde Sprache. Vielleicht mögen die einen oder anderen ihrem „neuen“ Hund das Eingewöhnen in die fremde Umgebung etwas erleichtern, indem sie zumindest am Anfang einige Kommandos auf Ungarisch geben (geschrieben, wie man’s spricht):

Komm her – djere ide
Bleib – marad
Sitz – ül
Platz - fekszik
Bei Fuß - làbhoz / dt. mit langem „a“ = LAABHOZ
Gib aus - kérem = mit Betonung auf dem „é“ (bedeutet soviel wie: „Ich bitte darum!“)
Such – keresch(d)

Und schon war die Woche um, und ich packte meine Sachen, um wieder Richtung Heimat zu fahren. Da Hajnalka im wohlverdienten Urlaub war, fuhr ich ein letztes Mal zu dem Areal, um meinen Wohnungsschlüssel abzugeben, und ehrlich gesagt, am liebsten hätte ich meinen Koffer wieder ausgepackt und wäre gerne noch geblieben.

Ich stieg also in mein Auto und .... halt, da fehlt ja noch etwas. Ja, das überraschende Ende!

Ich hatte vor meiner Fahrt jedem, der mich gefragt hat, immer gesagt: „Nein, solange mein Kater (jetzt 18 ½ Jahre alt) noch lebt, nehme ich keinen Hund ins Haus.“ Und während ich so langsam Vizsla-Land/Füle verließ, traf mich die Erkenntnis wie ein Blitzschlag: Ich wollte Mefisto – unbedingt! Ursprünglich hatte ich auch eine ganz andere Vorstellung von dem Hund, den ich einmal haben würde, aber wie heißt es so schön in einem Lied „Du hast mein Herz berührt, hast mich sanft verführt, ich konnte nichts dagegen tun." Und genauso war es! Dieser clevere Kerl hat sich einfach in mein Herz geschlichen und kommt da auch nicht mehr raus.

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Fazit: Egal wie, aber ich fahre im nächsten Jahr wieder nach Füle und werde, wenn ich darf, gerne wieder Hajnalka und ihr Team unterstützen.

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Tue 23. Oct 2018, 12:32
by Rieke Neemann
Ein Neuzugang in Füle? .... nein, 12 an der Zahl !

Eine in ein Ferienhaus eingezogene Vizsla-Hündin war gerade im Begriff zu werfen, als die Besitzer des Ferienhauses für ein verlängertes Wochenende zu ihrem Häuschen kamen. Sie baten mit einem Aufruf um Hilfe, denn sie wussten nicht, was sie mit der Hundefamilie anfangen sollten. Alles war voller Blut ...

So kamen Mama Angel und ihre 11 Welpen am vergangenen Freitag nach Füle ...

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Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Wed 24. Oct 2018, 12:17
by Rieke Neemann
Heute Morgen erreichten uns sehr traurige Nachrichten aus Füle...

Heute Nacht ist einer der Welpen für immer eingeschlafen.
Er war der kleinste und schwächste der 11 Geschwister.

Wir sind alle sehr traurig, hatten so sehr gehofft, dass alle groß und stark werden.

Run Free kleines Hundekind!

Wir hoffen inständig, dass es die anderen 10 schaffen werden und schicken viele gute Gedanken nach Ungarn.

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Mon 5. Nov 2018, 17:21
by Rieke Neemann
Mit Stroh, Decken, Kissen und zusätzlichem Heizer hat es sich die kleine Familie gemütlich gemacht ...

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Mama Angel genießt ihre Kuscheleinheiten in vollen Zügen ...

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Mon 5. Nov 2018, 21:04
by sandra chbib
Wow, ihr seid so was von spitze :lol: , was ihr alles in Füle auf die Beine gestellt habt, einfach ganz große klasse, vielen Dank für euren Einsatz...

Sandra Chbib

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Mon 5. Nov 2018, 22:15
by Rieke Neemann
Die Kleine hat geweint, geweint und geweint ... vermutlich hat sie keinen Platz an Mama Angel's Zitzen bekommen.

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Hajnalka wird alles tun was sie kann!

Drücken wir feste die Daumen, dass alles gut geht.

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Thu 8. Nov 2018, 12:32
by Rieke Neemann
Hajnalka bei der Arbeit ...

... Gassi gehen, gemeinsam mit ihrer Tochter Gertrud und Hilfe Csilla
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... Schulunterricht in Pescely ...

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.. oder der Fütterung ... Mahlzeit, kleine Maus!


Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Thu 8. Nov 2018, 14:56
by Sabine Grob
die Augen noch nicht auf und kann aber schon selber schlabbern :D , sehr schön! Eine kleine Kämpferin :!:

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Fri 9. Nov 2018, 19:45
by Rieke Neemann
Update aus Füle

Der Welpin geht es gut (sie ist die Schwächste der Wonneproppen ... Hajni hofft, es bleibt bei ihrem stabilen Zustand! Sie will es nicht "verschreien".... Eine Restangst ist natürlich noch da!). Die Kleine hat gelernt selber die Nahrung zu sich zu nehmen und schlabbert sie genüsslich auf, wie man auf dem Video sehen kann. Sie ist auch wieder bei ihrer Mama und ihren Geschwistern. :D
Diese werden nun auch zugefüttert, mit Welpenmilch und Fleischbrühe, um die Mutterhündin etwas zu entlasten.
Sie sind schön rundlich geworden dabei. Sie können noch nicht auf eigenen Beinen stehen, mit Ausnahme des besagten schwächsten Welpen! Dieses Hundebaby kann sich erstaunlicher Weise schon besser und auf eigenen Beinen fortbewegen! ♥ ♥ ♥

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Sun 11. Nov 2018, 16:07
by Rieke Neemann
Gemeinsam schmeckt es doch am besten ... :D

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Während sich die Kleinen ihrem Mahl widmen, wird in Füle mit vereinten Kräften das Areal winterfest gemacht...


Spaß muss natürlich auch dabei sein ... :lol:

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TADAAAAA....

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Die Hundehütten bekommen noch ihren Schutz vor Nässe, Kälte und vor allem dem Wind, der dort doch immer wieder ganz präsent ist.

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Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Wed 14. Nov 2018, 18:10
by Rieke Neemann
Guten Appetit! :wink: :D






"Nach dem Essen sollst du ruh'n ... " :P :lol:


Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Fri 7. Dec 2018, 21:18
by Sabine Haake
Vor zwei Wochen zog Spakli in Füle ein.

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Von Tierschützern war er zusammen mit seinen Brüdern auf der Straße aufgelesen worden.
Seine Brüder konnten schnell untergebracht werden, nur für Spakli gab es keine Lösung, so kam er zu Hajni.

Dort hat er sich dank der liebevollen Fürsorge schnell erholt.



Das Schönste ist:
Letzte Woche war eine Famile in Füle zu Besuch und haben sich sofort in Spakli verliebt.
Sobald er reisebereit ist, darf er zu seiner neuen Familie ziehen. :D

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Sun 27. Jan 2019, 12:57
by Rieke Neemann
Die Rasselbande wünscht allen einen schönen Sonntag ...



:mrgreen: :mrgreen: :mrgreen:

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Sun 24. Mar 2019, 12:32
by Rieke Neemann
Die beiden Arbeitseinsätze im Mai & September 2018 nochmals in einer besonderen Zusammenfassung ... :D



Ganz herzlichen Dank an Lis Niessing für dieses tolle Video!

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Sun 26. May 2019, 18:00
by Rieke Neemann
Ein "ganz normaler" Transport...

Auch dieses Wochenende reisten wieder einige unserer Schützlinge aus Füle in ihre neuen Zuhause bzw. in ihre Pflegestelle.

Schon zu Beginn kam die erste Verspätung zustande ... Vollsperrung der Autobahn :(

Mit einer Verspätung von ca. knapp 2,5 Stunden ging es dann weiter.

Bis .... Ja, Sie ahnen es schon. Bis zur nächsten Unterbrechung. :?

Eine normale Polizeikontrolle, bei welcher dann durch die Polizisten vor Ort noch das Veterinäramt dazu gerufen wurde.

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Es wurden vom Amtstierarzt alle Unterlagen, alle Pässe überprüft und natürlich auch alle Hunde "durchgecheckt".

Nach ca. 3 Stunden durften dann alle wieder Platz nehmen und weiterfahren.
Wir, und auch der Fahrer, waren zwar etwas zermürbt durch die vermehrten "Stopps", aber auch glücklich über die so positive Kontrolle.
Alles tiptop. :D Keine Beanstandungen. 8) :D

Die Hunde trugen es mit Fassung :wink: und kamen allesamt glücklich bei ihren neuen Menschen an ...


Miksa ...
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Doddy ...
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Ellie...
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Artur ...
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Donat...
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Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Thu 6. Jun 2019, 09:09
by Sabine Haake
Fanny hatte einen Schutzengel


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Eine ungarische Familie wandte sich an Hajnalka, da sie wegen Umzuges ihre Hunde abgeben musste. Ob dies der Wahrheit entspricht oder nur ein Vorwand war, um sich der Hunde zu entledigen, wissen wir nicht. Als Hajnalka dort ankam, fand sie Fanny und ihren Sohn Lucullus, ein intakter Rüde, in einem schweinestallähnlichen Gebäude. Sie bekam auch keine Auskunft, wann Fanny gewölft hatte, und so zog sie es vor, mit den Hunden schnell von dannen zu ziehen, bevor es sich die Familie noch einmal anders überlegte.

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In Füle angekommen, machte sich in Hajni ein ungutes Gefühl breit, und da ihr Tierarzt gerade im Urlaub war, fuhr Hajnalka mit Fanny in eine Budapester Tierklinik.

Wir sind dankbar und froh für Hajnis Intuition, denn bei der Untersuchung von Fanny stellte man schnell fest, dass sich noch tote Welpen in ihrer Gebärmutter befanden. Auch hatte der Uterus massive Verwachsungen, und der Bauchraum war aufgrund der toten Welpen entzündet.

In einer aufwendigen Operation, die mehr als 4 Stunden dauerte, wurden zwei tote Welpen aus Fannys Bauch entfernt und die Verwachsungen mühsam ausgeschält und abgetrennt.

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Keinen Tag länger hätte Fanny diesen Zustand überstanden, und auch bei der OP hing ihr Leben am einem seidenen Faden.



Aber Fanny möchte leben, und sie hat sich in Windeseile erholt, es ist für uns alle ein kleines Wunder.
Auch freuen wir uns sehr, dass wir für diese wundervolle Hündin schon Menschen gefunden haben, die sich Fanny annehmen, und wenn es mit den dortigen Hunden klappt, Fanny ein Traumzuhause haben wird.


Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Mon 17. Jun 2019, 22:37
by Sabine Haake
Spagi hat den Kampf verloren... :cry:

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So wie wir es nachvollziehen können, wurde Spagi schon mit 5 Wochen seiner Mama weggenommen.

Er lief dann seinem neuen Besitzer weg und wurde von tierlieben Menschen gefunden, die ihn nicht mehr dorthin zurückbringen wollten, da bekannt war, dass dort erst vor kurzem ein Hund angeblich an Parvovirose gestorben sei.

Somit wandte man sich an Hajni, die den kleinen Knirps am 07.06.2019 aufnahm und damit vor eine schwere Aufgabe gestellt wurde.
Aufgrund der bestehenden Gefahr, dass Spagi auch mit Staupe infiziert war, musste der kleine Schatz zunächst in Quarantäne. Gleich am ersten Abend bekam Spagi seine erste Impfung, die schlimmstenfalls den Verdacht auf Parvovirose bestätigen würde, indem der kleine Spagi innerhalb kürzester Zeit daran erkranken würde.

Anfangs weinte der kleine Schatz in der Isolation, aber Anzeichen auf Staupe zeigte er nicht. Bald konnte Spagi nicht mehr wimmern, denn sein kleiner Körper raubte ihm die Kraft dazu. Spagi schied Unmengen von Parasiten aus, fraß nicht, und es entwickelte sich bei ihm durch den starken Parasitenbefall eine schlimme Darmentzündung.
3 Tage lang kämpfte Hajni um Spagis Leben, aber sein kleiner Körper war nicht stark genug, er schaffte es nicht.

Es war für uns alle sehr tragisch, und die Trauer ist groß.

Spagis Schicksal ereilt viele Welpen, die von Vermehrern viel zu früh den Müttern entrissen werden und gar nicht die Kraft und das nötige Immunsystem besitzen, um einen Kampf gegen jede Art von Parasiten oder Krankheiten durchzustehen.

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Fri 3. Apr 2020, 08:02
by Annette Lehmann
Neue Kennel für Füle
Schon Ende 2018/Anfang 2019 konnte eine große Kennelanlage fertiggestellt werden und auch im letzten Jahr hat Hajnalka zusammen mit ihrer rechten Hand Csilla, ihrer Familie und etlichen Helfern weiter daran gearbeitet, dass alle Bereiche mit ausreichend Behausungen ausgestattet sind. Auch Familie Niessing war im Herbst wieder mit von der Partie und hat - wie immer - tatkräftig mit angepackt. Geplant waren vor allem Kennel im Quarantänebereich.

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Leider zogen sich die Arbeiten bis in Dezember hin, da nicht alle Handwerker ordnungsgemäß ihre Aufgaben erledigten. Nun aber bieten sie den Hunden Schutz an kalten Wintertagen und im heißen ungarischen Sommer.

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Ermöglicht haben dieses Projekt übrigens alle, die die Arbeit in Füle mit monatlichen Spenden unterstützen - inzwischen sind es über 70 Patinnen und Paten (und es dürfen gerne noch mehr werden).
Danke allen, die sich an der Umsetzung beteiligt haben mit Muskelkraft oder finanziell!

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Fri 24. Apr 2020, 09:24
by Annette Lehmann
Im Oktober 2019 erreichte uns eine Anfrage von Familie Krause, ob in Füle noch Bäume gebraucht werden könnten. Aber ja! Denn das große Gelände kann gut weitere Schattenplätze vertragen, zumal seit der Baumpflanzaktion im Jahr 2018 doch einige Bäumchen leider aufgrund der großen Hitze der beiden letzten Jahre und, tja, auch wegen Hundepipi eingegangen sind - trotz fleißigen Gießens im Sommer.
Aus Anlass des 8.Nachhaltigkeitsforums im September 2019 in Genf (https://wsf-8.sciforum.net) hatte Familie Krause auf unserer Homepage von der letzten Baumpflanzaktion erfahren und war nun bereit, uns mit einer privaten Spende die Anschaffung von einigen neuen Bäumen zu ermöglichen.
Letzten Endes wurden es 16 Bäume (der 16. wurde von der Baumschule gesponsert), die Hajnalka kurz vor Weihnachten setzen konnte, und zwar vor den Zwingern, auf dem Quarantäne-Gelände und als Ersatz für kaputte Bäume.
Danke an Familie Krause für die Initiative und allen anderen, die bei der Finanzierung mitgeholfen haben, denn die weiteren Gelder wurden von dem Erlös der Weihnachtsaktion verwandt! :wink:
Da es sich um bereits größere Bäume handelte, konnte wunderbar die neue Arbeitsmaschine zum Löcher-Ausheben eingesetzt werden. Die hatte Hajnalka mit eigenen Mitteln - aus ihrer Stiftung "Vierbeinige Ärzte" - im November anschaffen können. Sie wird bei den schweren Arbeiten auf dem Gelände sicher von großem Nutzen sein.

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Nun heißt es Daumen drücken, dass die neuen Bäume wachsen, blühen und gedeihen und den Fellnasen im Sommer Schatten spenden können!

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Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Sun 24. May 2020, 19:35
by Annette Lehmann
Abriss vom alten Weinhaus…

Nach außen hin erschien in den vergangenen Jahren das alte Weinhaus den Besuchern als romantischer Blickfang und Abenteuerspielplatz für die Hunde, die in dem Areal zuhause waren.


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Leider hat sich aber in der letzten Zeit herausgestellt, dass das Gebäude nicht zu retten war; wegen seiner Baufälligkeit musste es nun abgerissen werden. :cry:
Wieder eine große Aufgabe, die von Hajnalka mit ihren Kindern, ihrem Lebensgefährten und Freunden bereits an kalten Wintertagen in Angriff genommen wurde. Zunächst wurde das Gebäude von Gestrüpp befreit und das Dach in einer größeren Aktion abgebaut.

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Dann rückte am 8.Mai der Abrissbagger an und in wenigen Stunden war das Weinhaus Geschichte.







Sogar ein paar Hunde scheinen zu trauern :wink:









Aber wie das so ist: Wo man sich von etwas Altem verabschiedet, dort entsteht immer auch Raum für Neues. Wir sind gespannt, wie der frei gewordene Raum mit neuem Leben gefüllt werden wird und danken Hajnalka, dass sie das große Gelände mit guten Ideen und mit jeder Menge Muskelkraft immer weiter entwickelt – zum Besten für all ihre Schützlinge. Denn die stehen selbstverständlich immer im Vordergrund. Und natürlich bleibt immer noch Zeit für Streichel- und Übungseinheiten, für’s Gassigehen oder für eine kleine „Wellnesskur“ für die haarigen Bewohner.




Wie Hajnalka das alles bewältigt, das wird wohl ihr Geheimnis bleiben. Immerhin sind wir froh, dass sie immer wieder tatkräftige Hilfen findet, die kräftig mit anpacken.
So können wir denn auch mit einem guten Gefühl das Ende der Corona-Krise abwarten. Denn wir wissen ja , dass all die Tiere in Füle nicht nur versorgt, sondern auch liebevoll geborgen und gut vorbereitet auf ihr neues Zuhause warten können.

Übrigens: die oben erwähnten "neuen Ideen" gibt es schon :D
Denn Hajnalka hat ja ihren großen Traum fest im Blick: nämlich nicht nur Hunde aus ihrer Not zu retten, sondern sie nach Möglichkeit gar nicht erst in eine schlimme Situation kommen zu lassen. Dazu gehört zum Beispiel ihr Schulprojekt. Und um noch mehr Menschen zu Hundefreunden zu machen, kann sie den Platz, der nun frei ist gut gebrauchen. Es wird spannend - demnächst mehr dazu :mrgreen:

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Fri 26. Jun 2020, 07:46
by Annette Lehmann
Emil – schon wieder ein ViN-Hund in den Schlagzeilen

Seit letzter Woche ist nach einer dramatischen Rettungsaktion Emil, ehemals Elvis, wieder in Füle unter Hajnalkas und Czillas Obhut.

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Im März 2019 war der rund 2 Jahre junge Drahti-Mix aus dem Tierheim in Szolnok nach Füle gekommen, nachdem ihn sein Herrchen nicht mehr haben wollte. Dort blieb er allerdings nicht lange: Man hatte Hajni bei der Abholung zwar gewarnt, dass er ein „Ausbrecherkönig“ sei. Dass er sich aber von der Leine losriss und trotz eingeschaltetem Elektrozaun „mal eben“ den 1,80m hohen Zaun überwand und davon rannte, das hat alle in Erstaunen versetzt. Erst danach kam auf Nachfrage die ganze Wahrheit ans Licht: Immer wieder war Emil davongelaufen, und nach dem Jahreswechsel 2018/2019 war er nach Auskunft seines ehemaligen Herrchens überhaupt nicht mehr zu bändigen. Und auch aus dem Vezprémer Tierheim war er bereits mehrmals entwichen und man transportierte ihn nur noch sediert!
Tage- und wochenlang haben Hajni und ihre Leute nach dem jungen Rüden gesucht – vergebens.
Nun – mehr als ein Jahr später – ist Emil unter dramatischen Umständen wieder aufgetaucht.
In einer schlimmen Gewitternacht wollte er sich offenbar voller Panik in der Kanalisation verstecken.
Julia Spörri-Hernadi hat für uns den Zeitungsbericht von seiner Rettung übersetzt:

Passanten wurden auf das Tier aufmerksam und benachrichtigten die Feuerwehr und die Tierschützer. Die ausgerückte Einheit konnte das in der Kanalisation eingeklemmte Tier nach 3,5 stündiger, mühsamer Arbeit (Aufbrechen des Asphalts und des Betonrohres) befreien. Seit dem Morgen hatten die Anwohner einer Siedlung das Bellen eines Hundes vernommen, ohne jedoch die Quelle des Lautes bestimmen zu können. Ein Paar wurde erneut auf das Bellen aufmerksam, als sie ihren eigenen Hund spazieren führten. Dieser blieb plötzlich über einem Kanalisationsrost stehen. Das Paar begann, nach dem Ursprung des Geräusches zu suchen. Sie versuchten herauszufinden, zwischen welchem Abschnitt der einzelnen Gitterroste sich das Tier befinden könnte. Als die Ortung gelang, wurden lokale Tierschützer benachrichtigt, die jedoch das Tier nicht befreien konnten. Deshalb wurde die Notrufzentrale alarmiert, wie später der Katastrophenschutz des Komitats Veszprém berichtete. Die Feuerwehr versuchte zuerst von Hand das Schwemmgut aus dem Kanalisationsrohr zu entfernen, um danach mit Hilfe der „Fangvorrichtung“ des Hundefängers zu probieren, den Hund aus dem Kanal zu ziehen. Nachdem dieser Versuch nach mehrmaligem Anlauf immer noch erfolglos blieb, bot man das mit einer Spezial-Kamera ausgerüstete Gefährt des Kanalisationsdienstes auf. So konnte nun genau eingegrenzt werden, in welchem Kanalisationsabschnitt der Hund feststeckte und wie groß er war. Erst da stellte sich heraus, dass es sich um einen großwüchsigen Hund handelte, der das Rohr mit einem Durchmesser von 30 (!) cm vollkommen ausfüllte. Damit die Rettung erfolgreich abgeschlossen werden konnte, sah man sich gezwungen, den Asphalt und danach das Beton-Rohr aufzubrechen (dies nach erfolgreichem Einholen der erforderlichen Bewilligung der zuständigen Behörde). Erst daraufhin gelang es zwei Männern der Feuerwehr den Hund aus der „beklemmenden Lage“ zu befreien.. Seither genießt der Hund die Fürsorge der Tierschützer. Von Eingang des Notrufes bis zur erfolgreichen Bergung des Hundes an die Oberfläche vergingen insgesamt 3,5 Std.

Und hier noch ein Video von seiner Rettung:

https://www.youtube.com/watch?time_cont ... e=emb_logo

Am Abend kam dann der Anruf eines Tierschützers aus Veszprém, dass man einen in Füle registrierten Hund gefunden habe…
Nun ist Emil also wieder in Füle angekommen. Offenbar hat er die ganze Zeit seit dem letzten Jahr auf der Straße verbracht. Es geht ihm gesundheitlich nicht gut und wir hoffen sehr, dass er dank Hajnalkas und Czillas Pflege zur Ruhe kommen und sich schnell wieder erholen kann. Und vor allem: dass es dem Team gelingt, dass er wieder Vertrauen zu Menschen gewinnt!
Allerdings: der Weg dahin wird wohl lange und mühsam sein, denn er ist trotz seiner Größe (er wiegt 35 kg!) ein einziger "großer Angsthaufen", wie Hajnalka schreibt und gerät schnell in Panik.
Die ersten Erfolge sind aber schon sichtbar, er fasst langsam Vertrauen und schnappt auch nicht, wenn seine Wunden versorgt werden. Drücken wir ganz fest die Daumen für eine gute Zukunft für Emil!








Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Sat 27. Jun 2020, 17:48
by Jutta Katholitzky
Mir fehlen die Worte. Ein ganz großes DANKE an alle Menschen, die zur Rettung beigetragen haben. Und vor allem auch an Hajnalka, die Emil jetzt mit einer unerschöpflichten Portion Liebe und Geduld ins Leben zurük holt, ein Leben ohne Angst. Emil, ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass du einmal das Zuhause findest, aus dem du nicht mehr weglaufen musst, weil du nur geliebt, umsorgt und behütet sein wirst.

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Sun 28. Jun 2020, 10:03
by RuthMitteis
Was für eine Geschichte :roll: Aber ich bin der festen Überzeugung, dass, wenn es jemand schafft, aus diesem Angstbündel einen glücklichen Hund zu machen, dann Hajnalka. Meine Daumen sind ganz feste gedrückt und ich wünsche mir sehr, dass Emil irgendwann nicht mehr das Bedürfnis hat wegzulaufen.

Re: Projekt Füle und das Leben unserer ungarischen Pflegehun

Posted: Thu 9. Jul 2020, 09:46
by Sabine Haake
Emil lebt sich langsam in Füle ein, worüber Hajnalka und wir uns sehr freuen.

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Aber gleich musste Hajnalka zum nächsten Notfall eilen.


Tierschützer hatten eine Vizsla-Mix-Mammi mit ihren 10 Welpen aus desolaten Verhältnissen gerettet.

5 Welpen mussten gleich in eine Budapester Tierklinik gebracht werden, aber sie haben es leider nicht geschafft.... :cry:

Zoé und ihre weiteren 5 Welpen sind gut bei Hajni angekommen und wir sind zuversichtlich, dass Hajnalka und ihr Team sie dank ihrer fürsorgliche Betreuung durchbekommen werden :D


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