
Hannes Acksteiner wrote:Hallo liebe Sabine Haake,
jetzt ist wieder 1 Jahr vergangen, ohne dass ich mich im Forum gemeldet und mit Fotoberichten eingeschalten hätte; dass mir das mitteilen in social medias nicht liegt, ist dem Verein ja bekannt; das habe ich schon vor Jahren mal kundgetan und nochmals bitte ich, hier Verständnis aufzubringen.
Heute melde mich mit einer guten und mit einer traurigen Mitteilung.
Die gute ist, dass Denni nicht mehr weitere Schmerzen ertragen muss; die traurige Konsequenz ist gewesen, dass ich mit dem lieben, armen Kerl, am Dienstag, den 25. März, am späten Nachmittag den Weg in die 50 km entfernte Veterinärklinik Imst angetreten - und meinen allerliebsten, vierbeinigen treuesten Freund u. Begleiter der Tierärztin vorgeführt habe.
Der altersbedingte Verfall ging über den heurigen Winter rasch voran. Seine seit mehreren Jahren bekannte Arthrose mit begleitendem Muskelschwund ist im letzten Jahr 2013 sehr schlimm gewesen; während des heurigen Winters, hat sich`s mehr verschlechtert; das Aufstehen jedes Mal eine Plage; oft in der Wohnung ausgerutscht und nicht mehr allein hochgekommen – gleich so beim Gassigehen; teilweise liess er sich dann nicht anfassen, wenn man ihm aufhelfen wollte; muss er wohl starke Schmerzen und Angst gehabt haben. Immer wieder Blasenentzündungen; immer wieder Inkontinenz, obwohl ich eh Tag und Nachts im Abstand von etwa 2 h mit ihm rausgegangen war. Das war nicht ganz einfach zu handeln.
Super tapfer hat Denni sich täglich immer wieder aufgerafft und seine Spazierrunden mit mir u. meiner Frau in St. Anton gedreht. Denni war ein harter Kämpfer, hat sich nie aufgegeben. Haben wir unterwegs andere Hunde angetroffen, ist er immer gleich schwanzwedelnd auf sie zu, war neugierig und wollte immer spielen; noch im hohen Alter von fast 15 Jahren hat er interessiert geschaut und geschnuppert. Am fidelsten war er in Gesellschaft von s. Hundesitterin Ulli mit ihrer Hündin Nora; die teilweise noch gleichzeitig ein, zwei andere Hunde ausführte – so trabten sie oft alle gemeinsam, manchmal zu fünft um den kleinen Teich direkt 100 Meter neben unserem zu Hause. Ulli war immer zur Stelle und hat Urlaubsbetreuung für ihn gemacht; sie zog dann in ein grosses Hotel-Appartement bei mir im Hotel Acksteiner ein und wohnte da, während ich mal auf Urlaub war. Eine Verbringung in eine Tierpension, wo Denni dann in einen Zwinger gesperrt wird, kam für mich nie in Frage. In den ersten Jahren haben wir uns immer innerhalb der Familien organisiert u. gegenseitig d. Hunde gesittet. Erst seit alle m. Geschwister keinen Hund mehr haben, kam der Kontakt zur Ulli ; was ja auch sehr viel einfacher war, denn sie wohnt ja auch in St. Anton. So konnte er immer in seiner gewohnten Umgebung sein – bis zum Schluss. Zwischendurch, während meiner Hochsaison im Winter, ging Ulli mit Denni fallweise die kleinen Runden;
Er hat alle anderen Hunde in unserer Familie überlebt: den grossen schwarzen „Tinto“ von meinem Bruder in Salzburg (10 J.), die liebe Irish Terrier Hündin „Sherry“ (12 J.) meines Vaters aus Kaufbeuren im Allgäu – und den Irish Terrier „Flynn“ (12,5 J.) von m. Schwester aus Ulm.
Um Revue passieren zu lassen: als ich meinen Vorgänger Vizsla „Chicco“ im Jänner 2006 über die Regenbogenbrücke geführt hatte, brach schon damals eine heile Welt zusammen. Den Chicco bekam ich als kl. Welpen und war mein ständiger Begleiter fast 12 Jahre lang. Es steht ja alles im forum beschrieben. Ich litt damals sehr an diesem Verlust, dass ich mich noch während meiner anstrengenden Wintersaison im Hotel nach Bückburg aufmachte, um Friedhelm Griep zu treffen und d. Tierschutzorganisation Vizsla-in-Not kennen zu lernen. Friedhelm führte mich dann zum Hundasyl; dort wurden mir versch. Vizslas gezeigt, die durch den verein nach Deutschland gelangten, um sie in treue Familien zu vermitteln. Damals gabs noch einen Frakk, der ein ziemliches tristes Dasein verlebte und sehr problembehaftet war; dann war eben der Denni auch dort. Der gefiel mir gleich auf Anhieb ! schon allein diese Aktion von Tirol während meines Winterbetriebes dorthin zu reisen, war ja ein enormer Aufwand; mit Auto bis Stuttgart – weiter per Flug u. Leihwagen; nachts noch 2 std mit Auto – am nächsten Tag zur Hundestation u. Griep, nachher schnell mit Auto zum Airport, wieder zuerst Stuttgart; von dort mit eig. Pkw wieder heim nach St. Anton – eine Riesen-Stress-Aktion damals; aber – es hat sich schliesslich gelohnt: ich durfte dann den Denni aus seinem Elend herausholen ! der war ja damals abgemagert, megamässig verstört u. voller Angst. Am Beginn war das allein schon in meiner Wohnung ein Chaos, weil Denni wohl noch niemals in einem Haus drinnen gelebt hatte. Ich hab mich voll nur ihm gewidmet u. alle meine Kraft in den Erziehungsprozess gesteckt. Bin zur Hundeschule und hab stundenlang immer mit ihm geübt und gespielt und mit ihm halt alle Zeit verbracht. Es hat echt lang gedauert, bis er Vertrauen zu mir gewonnen hat u. zu seiner neuen Umgebung. Mit viel Geduld hat er brav alles gelernt was man ihm gelehrt und hat auch alle seine anfänglichen Macken abgelegt. Eine Angst vor Männern konnte ich nicht wirklich erkennen. Eine Angst vor Kleinkindern aber schon eher; diese Angst konnte ich ihm sein ganzes Leben lang nie völlig nehmen. All in all war Denni ein super toller Hund – ich hatte auch noch keinen anderen Vizsla, der so was von verschmust und anhänglich war – einfach ein Prachtbursch ! und ich möchte ihm nochmals danken, dass er mir auch seine Zuneigung entgegengebracht hat – immer u. überall . Danke dem Verein, dass man mir den Denni vermittelt hat ! alles hat eben sein Ende und den Tieren, darf man ein langes, schmerzvolles Leiden verkürzen und wenn es Zeit ist, beenden.
Meine eigene Gesundheit ist seit mehr als 17 Jahren zum Teil sehr stark geprägt v. morbus crohn u. krankheitsbedingten Attacken. Bin inzw. 3 Mal bauchoperiert u. meine Lebensqualität ist oft stark beeinträchtigt mit diesen Umständen, was mir den Alltag oft erschwert. Dazu der Stress im Hotelbetrieb – und jünger wird Mann auch nicht; bin ich zur Zeit nicht in der Lage und gewillt, gleich wieder einen neuen Hund bei mir aufzunehmen. Ich brauche diesmal etwas mehr Abstand als beim letzten Mal. Wenn die Zeit wieder reif dafür sein sollte, gibt`s für mich nur die 1 Hunderasse. Ich weiss auch, wo ich dann wieder nach einem Vizsla Ausschau halten kann.
Es gibt noch einige nette Fotos, die ich von Denni nachreichen kann, sobald meine Wintersaison im Hotel beendet ist u. ich für private Dinge wieder mehr Zeit habe.
Herzliche Grüsse – Hannes Acksteiner
Lieber Herr Acksteiner,
es tut uns sehr leid, dass Sie Deni jetzt gehen lassen mussten - seine Geschichte bei Ihnen verfolgten wir von Anbeginn.
Wir wünsche Ihnen viel Kraft, mit dieser Situation umgehen zu können.
Herzlichen Dank für Alles, was Sie für Deni in den vielen Jahren getan haben.
Mit traurigen Grüßen aus Kassel
Sabine und Klaus-Uwe Haake