Liebe Leute,
ich bin’s, Mazsi, auch MAX genannt, nun melde ich mich mal selber zu Wort.
Ich musste Ende Juni mein vertrautes Zuhause und mein geliebtes Frauchen verlassen und bin umgezogen. Nach Bayern. Ich weiß nicht, ob‘s an den Bayern liegt, aber hier ist wirklich ALLES anders.
- Ich bin kein Einzelprinz mehr, sondern muss die Aufmerksamkeit der Menschen mit einer Hündin und sogar einer KATZE teilen.
- Wir sind total viel draußen unterwegs, wir gehen, wandern, rennen und fahren sogar Fahrrad. Also die Menschen. MICH lassen sie nebenherlaufen. Vor lauter Sport bin ich schon ganz abgemagert. Mit dem Auto fahren wir auch nur, um woanders NOCH weiter zu laufen.
- Und ich bin ARBEITSLOS. Früher hab ich immer die Wohnung und mein Frauchen bewacht. Das hab ich den neuen Leuten auch gleich angeboten. Ich kann zum Beispiel melden, wenn sich draußen was tut, und ich kann im Haus die Türen und Treppen bewachen, damit niemand mein neues Frauchen stört. Das will die aber gar nicht. Zu ihr darf jeder kommen, sagt sie. Sogar die KATZE. Die darf sowieso alles. Aufs Bett, aufs Sofa, auf den Tisch… davon können wir Hunde nur träumen.
- Trotzdem wollt ich mich natürlich von meiner besten Seite zeigen und mich irgendwie nützlich machen, also hab hab ich angefangen, die Katzenklos sauberzumachen. Ich hab ein paarmal zugeschaut, ist ganz einfach. Und damit meine Leute auch checken, dass das erledigt ist, und sich freuen, bring ich ihnen die Schaufel, wenn ich fertig bin. Leider haben die sich nicht gefreut, sondern statt dessen die Zugänge zu den Katzenklos verbarrikadiert. Blöd. Ich darf hier echt gar nix.
- Und wenn’s gewittert und ich ganz doll Angst hab, dann trösten die mich nicht mal richtig. Die tun so, als wär das gar nicht schlimm. Nichtmal Salma, die Hündin, versteht mich. Aber die schaut sich ja auch gerne das Silvesterfeuerwerk an. Mein neues Frauchen hatte aber jetzt doch zur Abwechslung mal eine GUTE Idee und hat eine Schutzdecke für mich gefunden. Die hole ich mir jetzt bei Gewitter immer selber ab und kuschel mich rein.
Weil ich so fit bin, darf ich das Frauchen in die Ferien begleiten. Wir fahren in ein Land mit vielen Bergen und Seen, und wir machen eine sehr lange Wanderung. Jede Nacht schlafen wir woanders. Und weil wir dort viel Zeit haben, wird Frauchen noch ein paar neue Kommandos mit mir üben, sagt sie.
Wenn ich dann zurückkomme, topfit, erholt und gut erzogen, kriege ich noch eine professionelle Zahnreinigung, und danach bin ich quasi wie neu, und könnte in mein endgültiges Zuhause ziehen.
Wie NEU, nicht wie NEUN! So alt soll ich nämlich angeblich sein - das sieht und glaubt hier aber niemand.
Einen schönen Sommer Euch allen
Euer Mazsi, alias Max.